Kafkas Brief an den Vater als biographische Quelle seiner geistigen Welt

Franz Kafka, der deutschsprachige, tschechische Jude, wurde am 3. Juli 1883 in Prag als Sohn eines vitalen und erfolgreichen Kaufmannes und einer sensiblen und bescheidenen Mutter geboren. Vor allem mit der jüngsten seiner drei 1889, 1890 und 1892 geborenen Schwestern verband den Dichter ein seelenverwandtes Vertrauensverhältnis. Nach dem Studium und der Promotion arbeitete er seit 1908 als Jurist in der Prager Arbeiter-Unfall-Versicherungs- Anstalt. Seine Erkrankung an Tuberkulose führte von 1917 an zu zeitweiligen Unterbrechungen seiner Tätigkeit, bis er schließlich seinen Beruf 1922 ganz aufgeben musste. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Berlin stirbt Kafka am 3. Juni 1924 und liegt seither auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Prag beerdigt.

Der umfangreiche Briefwechsel mit Felice und Milena gibt Aufschluß über seine tiefen und schwierigen Beziehungen zu diesen beiden Frauen; mit Dora Dymant erlebte er in Berlin ein kurzes Glück. Als Dichter war Kafka zu seiner Lebzeiten nur einem kleinen Freundeskreis bekannt, aus dem Max Brod herausragt. Er hat als erster die Größe des Freundes und seiner Kunst erkannt und sich unermüdlich dafür eingesetzt.

Kafkas Brief an den Vater als biographische Quelle seiner geistigen Welt