Schon in den frühesten Werken Kafkas tauchen für ihn typische Vorstellungen auf, die seine Kunst kennzeichnen. In den „Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande“ träumt Raban bereits von einer Selbstspaltung seines Ichs: Indem er seinen „angekleideten Körper“ aufs Land fahren läßt, verweilt sein eigentliches Ich in der „Gestalt eines großen Käfers“, wie in einem Winterschlaf ruhend, weiter in seinem Bett und läßt den anderen Teil seine Anweisungen ausführen. Dieser Vorstellungs-Perspektive einer Abspaltung von der Gesellschaft widmete der Dichter dann später eine seiner berühmtesten Erzählungen: „Die Verwandlung“.
Ebenfalls scheint Kafka bereits sehr früh dem dreißigsten Lebensjahr eines Menschen, wie so oft in der Weltliteratur, eine entscheidende Bedeutung zugestehen zu wollen. Raban ist dreißig, also schon zehn Jahre früher als der Dichter selbst und seine Hauptfigur Josef K. im Roman „Der Prozeß“, dem am Morgen seines dreißigsten Geburtstages eine völlig neue Sichtweise auf sein bisheriges Leben aufgezwungen wird. span>